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Bleibt es jedoch zu trocken, kann sich der Pilz gar nicht entwickeln. Bei der Edelfäule wird die Beerenhaut mit mikroskopisch kleinen Poren durchsetzt und lässt somit das Wasser in der Traube langsam verdunsten, und die Beeren konzentrieren sich. Kurz vor der Ernte sehen die Beeren dann wie Rosinen aus, überzogen von einem an Asche erinnernden Staub (daher der Name «cinerea»).
Weiter verändern sich die Inhaltsstoffe, wie z.B. Säuren und Zucker, und die Aromatik der Traube wird völlig verändert und deutlich komplexer. Weine, welche mit edelfaulen Trauben gekeltert wurden, geniessen Weltruf und gehören zu den lagerfähigsten Weinen der Welt, wie zum Beispiel Sauternes, Trockenbeerenauslesen, Tokaji.
Die Namen der Erzeuger, der Alkoholgehalt, die Herkunft, die Rebsorte und die Jahrgänge geben wertvolle Hinweise auf die Qualität des Weines in der Flasche. Schliesslich leitet sich das Wort Etikett von estiquier ab, also feststecken. Ursprünglich war damit ein Zettel mit Hinweisen für das spanische Hofzeremoniell gemeint.